Es gab kein Geld, es gibt keins und es wird auch keins geben

Kollektive – unautorisierte – Übersetzung durch Igor Syr und Solveigh Calderin des gleichnamigen Artikels, erschienen am 14. März 2014 auf Putin Today.

Geld

Putin muss doch für die bloße Tatsache bei Lebzeiten ein Denkmal gesetzt werden, wie geschickt er diese euro-amerikanischen Gauner mit ihren eigenen Waffen besiegt hat. Dabei war praktisch nichts zu tun. Und warum sollte auch etwas getan werden, wenn alles schon im Voraus gemacht worden war und einfach abgewartet werden musste, bis die hungrige Meute mit aufgerissenem Maul in die vorbereitete Mausefalle kriecht.

In dem Vertrag über die Überlassung dieser allersten Tranche über 3 Mrd. an die Ukraine [von Russland – Anm. der Übersetzer] gibt es eine kleine Phrase, die, seltsam genug, aus dem Artikel 18 des Haushaltsgesetzes der Ukraine selbst stammt.

Im Prospekt der zweijährigen Eurobonds über 3 Mrd. Dollar ist gesagt, dass, „sich die Ukraine verpflichtet“, solange die Papiere im Umlauf sind, „das Gesamtvolumen der Staatsverschuldung und der Schulden, die vom Staat verbürgt sind, auf dem Niveau von nicht mehr als 60 % des jährlichen nominellen BIP zu halten“.

Diese Vorschrift wurde auf Drängen Russlands in die Bedingungen zur Bereitstellung der Tranche aufgenommen.

Und jetzt ergibt sich, dass allein eine kleine Phrase die Pläne der Junta endgültig durchkreuzt, vom Westen auch nur irgendetwas zu bekommen. Nicht zufällig haben sich sogar alle Gespräche über die erbärmliche amerikanische Finanzhilfe von 1 Mrd. US$, die man noch bis Ende Februar erwartet hatte, heute irgendwohin aufgelöst.

Die Rede geht natürlich nicht um die eine oder drei Milliarden. Um das eigene Gesicht zu retten, könnten sie solche Summe schon noch zusammenkratzen. Die Rede geht um viel mehr.

Es ist einfach auszurechnen. 2 Mrd. Schulden für Gas, 3 Mrd. Eurobonds, 12 Mrd. Strafe für den Verstoß gegen das Abkommen für dasselbe Gas. Insgesamt sind das ganze 17 Mrd. Dollar, die nach Russland transferiert werden müssen, bevor auch nur ein Dollar in die Hände der Junta gelangt. Dabei wird sie [die Ukraine] allein für ihren Lebensunterhalt in diesem Jahr nicht weniger brauchen.

Und solche Geldsummen gibt es weder in der EU noch in den USA. Noch lächerlicher ist, dass sogar, wenn die EU rein theoretisch völlig entschlossen ist, die Ukraine an sich zu reißen, sie dieses Geld bei Russland oder China borgen muss. Bei Letzteren, wenn Russland nicht widerspricht. Im Ergebnis muss sich die EU für 30+ Mrd. Dollar freiwillig in russische Schuldknechtschaft begeben, nur um die Handlungsfähigkeit der Kiewer Junta und die eigene Richtigkeit in dieser Frage zu beweisen. Dabei geht dieses Geld sowieso nach Russland.

Solche Idioten gibt es in der EU selbst heute nicht. Und es gibt sie auch in den USA nicht. Der amerikanische Wähler wird nach allen Auftritten der Politiker über «den blutigen Diktator» Putin mit Sicherheit nicht verstehen, warum er aus der eigenen Tasche diesem „Diktator“ ein Paar Dutzende Milliarden zurückgeben soll, während ihm selbst ständig etwas gekürzt wird. Mal die sozialen Garantien, mal die Finanzierung der medizinischen Dienstleistungen, mal die Finanzierung der amerikanischen Armee.

Tatsächlich bedeutet dies, dass sich die EU und die USA, als sie das virtuelle Stückchen des ukrainischen Specks verschlangen, in einem Käfig wiederfanden, in den sie für diesen Speck freiwillig gegangen sind, ohne jede Möglichkeit für einen würdigen Ausgang mit glattem Pelz. Wer wird unter diesen Bedingungen an die Ukraine denken? Das eigene Gesicht ist zu retten.

Zur Vollständigkeit des Bildes erinnern wir uns daran, wer was gemacht hat oder faktisch im letzten Monat erklärt hat.

Russland hat juristisch nur zwei Aktionen gemacht. Sie hat den legitimen Präsidenten der Ukraine Janukowitsch bei sich aufgenommen und hat sich selbst erlaubt, im Fall der Fälle Truppen zum Schutz der russischen Bevölkerung in die Ukraine zu entsenden. Ach, hab‘ noch vergessen. Es führt auch noch die Olympiade in allen Bereichen erfolgreich durch.

Die Ukraine verlor die Krim. Teils zur Sicherung der Pfründe der Junta schlachtete sie die eigenen Oligarchen aus, indem sie diese mit Versprechungen eines hellen Kreditmorgens fütterten. Sie unterschrieben die eigene Unfähigkeit, auch nur eine minimale Ordnung im Land aufrechtzuerhalten. Sie hat breite Massen der Bevölkerung im Süden und Osten des Landes gegen sich aufgebracht, wenn auch noch nicht genug für die vollkommene Niederlage. Sie überzeugte durch die Unfähigkeit, die eigenen Streitkräfte zu steuern, alle Spezialisten wurden aus der Miliz und Staatssicherheit entlassen und sie wurden durch halblegale (nach der tatsächlichen Steuerbarkeit) bewaffnete Bandenformationen ersetzt. Mit ihren Aufrufen und Handlungen schnitt sie sich die Wege für normale Beziehungen mit Russland vollständig ab. Lautstark hat sie die unverzügliche Bereitschaft des Westens angekündigt, die Junta mit allem Notwendigem zu helfen (womit sie ihm auch ein Bein stellte). Sie hat öffentlich die Bereitschaft erklärt, in die NATO, die EU und außerdem überall, wo sie genommen wird, einzutreten.

Die EU. Hat den Staatsstreich in der Ukraine öffentlich unterstützt. Sie hat Finanzhilfe versprochen (hat sie aber weder gegeben noch wird sie geben, siehe die Gründe höher). Sie hat versprochen, wird aber die Ukraine selbst als assoziierten Kandidaten nicht in die EU aufnehmen (es gibt kein Geld für den Erhalt der Junta). Sie hat freudig die Bereitschaft der Ukraine akzeptiert, der NATO beizutreten, wird sie aber nicht nehmen (wegen des Problems der Krim und der Unmöglichkeit, sich endgültig mit Russland zu entzweien). Hat Russland mit furchtbaren Sanktionen gedroht, kann sie aber nicht realisieren, um nicht auf den Gegenzug zu prallen.

Die USA. Ungefähr das Gleiche, wie mit der EU, nur wird es hier teurer. Die Unmöglichkeit, den Opponenten (Russland) durch politische Methoden zu den ihnen notwendigen Lösungen zu zwingen und gleichzeitig die Nichtbereitschaft zum realen Krieg bedeutet den vollkommenen Gesichtsverlust, der sich in dem Status des Dollars im Laufe von wenigen Monaten widerspiegeln wird.

Das heißt, die Situation ändert sich zum wiederholten Mal grundlegend.

Erst trat Russland für die Einheit des Landes auf und der Westen versuchte, ein großes Stück aus dem Westen an sich zu reißen. Dann aber, leichte Beute witternd, wollte der Westen die ganze Ukraine schon nur für sich, während Russland anscheinend unsicher und schwach um den Einfluss im Süd-Osten kämpfte. Jetzt hat sich Russland wieder die Krim als Preis gegriffen und wird bei völliger Widerstandslosigkeit des Westens die ganze Ukraine mitnehmen, dem bestenfalls übrig bleibt, sich lange den hartnäckigen ukrainischen Guano abzuwaschen, in den er freiwillig bis zu den Ohren hineingekrochen ist. Dabei Russland auf jede Weise überredend, in der Öffentlichkeit weniger an diesen Alptraum zu erinnern.

Wahrhaftig, wenn man ruhig am Fluss sitzt, kann darin die schwimmende Leiche deines Feindes gesehen werden. Das alles haben alle selbst erledigt. Die Junta, die EU, die USA. Ist es nach alldem ein Wunder, dass Russland schwieg, schweigt und weiterhin schweigen wird, bis alle es freundlich bitten werden, die Situation in irgendeiner ihm angenehmen Weise zu lösen? Und das ist nicht Schwäche. Das ist die höchste Manifestation von Kraft.

http://chipstone .livejournal.com

7 Responses to Es gab kein Geld, es gibt keins und es wird auch keins geben

  1. LichtWerg says:

    Reblogged this on LichtWerg.

  2. Arcturus says:

    Reblogged this on Oberhessische Nachrichten.

  3. ewald1952 says:

    Reblogged this on Der Geist der Wahrheit.. and commented:
    Von dieser Perspektiven betrachtet …. Köstlich 🙂

  4. ewald1952 says:

    Von dieser Perspektiven betrachtet …. Köstlich 🙂

  5. Den hier gibt es als Nachtisch 😀

    Putins genialer Schachzug

  6. Pingback: ท่อพีพีอาร์