Hilfstruppen gegen Moskau (II)

5tuvp8nn
Originalartikel mit Querverweisen und weiterführenden Links

Bildquelle

Hilfstruppen gegen Moskau (I)

18.05.2016 BERLIN/KIEW/MOSKAU (Eigener Bericht) – Eine in Russland verbotene, von Berlin jedoch unterstützte Organisation der Krimtataren kündigt die Eröffnung offizieller Vertretungsbüros in Brüssel und Washington an. Wie der Medschlis der Krimtataren mitteilt, will er beide Einrichtungen spätestens im Herbst eröffnen; der Brüsseler Repräsentanz messe er besondere Bedeutung bei. Der Medschlis, der in der westlichen Öffentlichkeit gemeinhin als einzig legitimes Gesamtorgan der Krimtataren dargestellt wird, vertritt tatsächlich nur eine Strömung unter den Krimtataren – eine prowestliche -, während eine zweite – eher prorussische – seine Politik seit Jahren dezidiert ablehnt. Die Spaltung unter den Krimtataren geht auf die letzten Jahre des Kalten Kriegs zurück, als ein jahrzehntelanger Parteigänger des Westens, der spätere Medschlis-Vorsitzende Mustafa Dschemiljew, sich für radikale Autonomieforderungen stark machte und einen scharf antirussischen Kurs einschlug. Als Dschemiljew in den 1960er Jahren in der Sowjetunion begann, für krimtatarische Autonomie zu agitieren, und vom Westen unterstützt wurde, um den sowjetischen Gegner von innen heraus zu schwächen, setzten sich Exil-Krimtataren in der Bundesrepublik für dasselbe Ziel ein – die „nationale Dekomposition Russlands“, wie es damals hieß. Zu ihnen gehörte der zentrale krimtatarische Kontaktmann des NS-Reichs, der seine Kollaborationstätigkeit nun in der Bundesrepublik weiterführte und ab den 1950er Jahren auch für CIA-finanzierte Organisationen in München arbeitete.

Unruheherde
Die Bemühungen der Bundesrepublik und weiterer westlicher Staaten, insbesondere der USA, die Krimtataren in der Zeit des Kalten Kriegs für außenpolitische Zwecke zu nutzen, mussten von den Bedingungen ausgehen, die die Kollaboration der Tataren mit den NS-Okkupanten von 1941 bis 1944 geschaffen hatte. In Reaktion auf die Kollaboration [1] hatte die sowjetische Regierung die rund 200.000 Krimtataren im Mai 1944 in die zentralasiatischen Regionen der Sowjetunion, vor allem ins heutige Usbekistan, deportieren lassen – unter gräßlichen Bedingungen: Zahlreiche Krimtataren kamen bei der Deportation oder bald danach ums Leben; zuverlässige Angaben über die Opferzahlen liegen dabei nicht vor. Anfang der 1960er Jahre begannen krimtatarische Aktivisten, ein Recht auf Rückkehr auf die Krim für sich einzufordern; damit verbanden sie das Verlangen nach politischer Autonomie. Letzteres wiederum war für die westlichen Mächte interessant. Noch bis in die 1950er Jahre hatten sie zum Beispiel, um Moskau zu schwächen, ukrainische Nationalisten unterstützt, die mit allen Mitteln dafür kämpften, die Ukraine aus der Sowjetunion herauszubrechen (german-foreign-policy.com berichtete [2]). Das Streben der Krimtataren nach Autonomie schien eine Chance zu bieten, nach der Niederschlagung der Unruhen in der Ukraine durch die sowjetischen Behörden einen weiteren Herd der Instabilität im Innern des gegnerischen Staates zu schüren.

Appelle an den Westen
Eine herausragende Rolle hat in diesem Zusammenhang Mustafa Dschemiljew gespielt, der bis heute eine der wichtigsten Kontaktpersonen der deutschen Außenpolitik unter den Krimtataren ist. Bereits in den Jahren 1961/62 stand er, damals gerade 18 Jahre alt, als einer der Gründer der „Union der Krimtataren-Jugend“ in erster Reihe des krimtatarischen Autonomiekampfes, den er verschärfte, nachdem seine Minderheit 1967 in Moskau vom Vorwurf der kollektiven NS-Kollaboration freigesprochen worden war. Mitte der 1970er Jahre ist er der westlichen Öffentlichkeit als Mitkämpfer des sowjetischen Regierungsgegners und Friedensnobelpreisträgers (1975) Andrej Sacharow bekannt geworden; damals machten Berichte über seinen Hungerstreik und über weitere krimtatarische Proteste die Runde. So war Dschemiljew 1974 festgenommen worden, weil er vorhatte, US-Präsident Richard Nixon bei dessen damals kurz bevorstehendem Moskau-Besuch öffentlichkeitswirksam eine Petition zur Lage der Krimtataren zu überreichen – als Appell, Druck auf die sowjetische Regierung auszuüben. 1986 wurde er, zum wiederholten Male in Haft geraten, auf Intervention von US-Präsident Ronald Reagan vorzeitig entlassen. Für die Bemühungen des Westens, einerseits Unruhe in der Sowjetunion zu schüren, andererseits Moskau bei Eintreten der zu erwartenden polizeilich-geheimdienstlichen Gegenwehr auf internationaler Bühne der Repression zu beschuldigen, besaßen Personen wie Dschemiljew eine hohe Bedeutung.

Kontaktmann des NS-Reichs
Dabei haben die westlichen Staaten stets auch versucht, Exil-Krimtataren für ihre Politik zu nutzen – in der Hoffnung, über sie in die Sowjetunion hineinwirken oder sie zumindest für ihre Propaganda einspannen zu können. Zu den einflussreichsten unter den Exil-Krimtataren gehörte der in der Bundesrepublik ansässige Edige Kirimal. Kirimal, 1911 geboren und auf der Krim aufgewachsen, floh Anfang der 1930er Jahre nach Istanbul, wo er Kontakt zu prominenten krimtatarischen Exilpolitikern aufnahm. Ende 1941 gehörte er zu den zwei Exil-Krimtataren, die vom deutschen Botschafter in der Türkei, Franz von Papen, nach Berlin vermittelt wurden, um dort bei der Planung der Kollaboration auf der Krim behilflich zu sein.[3] Kirimal blieb als zentraler Vermittler zwischen dem NS-Regime und den Krimtataren im Reich, führte dort die „Krimtatarische Leitstelle“ und wurde kurz vor Kriegsende von seinem vielleicht wichtigsten Berliner Kontaktmann, Gerhard von Mende, zum „Präsidenten“ eines „krimtatarischen Nationalkomitees“ ernannt [4]. Von Mende arbeitete im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, zunächst als Leiter des Referats Kaukasien/Turkestan, ab 1943 als Leiter der Führungsgruppe III Fremde Völker; er galt als wohl bedeutendster Stratege einer politischen Nutzung sowjetischer Sprachminderheiten, die er für die NS-Kollaboration zu gewinnen empfahl, um sie als Hilfstruppen für den Kampf gegen Moskau zu verwenden. Nach dem Zweiten Weltkrieg stellte von Mende seine Kenntnisse und seine Netzwerke erneut für den Kampf gegen die Sowjetunion zur Verfügung – diesmal der Bonner Regierung und ihren neuen westlichen Verbündeten.[5]

Nationale Dekomposition
Zu den Personen, mit denen von Mende dabei weiterhin zusammenarbeitete, gehörte der bisherige NS-Kontaktmann Kirimal. Kirimal suchte sich nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem als Publizist zu krimtatarischen Themen hervorzutun; seine erste größere Schrift, die er 1952 unter dem Titel „Der nationale Kampf der Krim-Türken“ veröffentlichte, promotete von Mende mit einem Vorwort. In einer werbenden Kurzrezension sinnierte Ende 1952 „Der Spiegel“, Kirimal rühre „mit seinem Buch an die ‚zeitlose‘ Problematik aller Gegner Rußlands: Wie ist diesem Koloß beizukommen? … Soll man den ‚Moskauer Zentralismus‘ anerkennen oder die zentrifugalen nationalistischen Kräfte des russischen Raumes fördern?“ Kirimal neigte offenkundig der zweiten Lösung zu, ganz wie von Mende. „Kirimals Buch ist von Reichs-Ost-Minister Alfred Rosenbergs Berater, Prof. Gerhard von Mende, eingeleitet“, fuhr „Der Spiegel“ fort: „Von Mende war (und ist es offenbar geblieben) ein Anhänger der ’nationalen Dekomposition Rußlands‘, das heißt der Aufteilung des Riesenreichs in eine möglichst große Zahl nationaler Klein-Staaten“.[6] Im Sinne dieser Strategie arbeitete von Mendes Schützling Kirimal seit den 1950er Jahren für den CIA-finanzierten Sender „Radio Free Europe“ in München, bei dem sich diverse weitere „Volksgruppen“-Aktivisten aus von Mendes Netzwerken tummelten, dann für das ebenfalls CIA-finanzierte Münchner „Institut zur Erforschung der UdSSR“ [7], für das er eine Zeitschrift („Dergi“) herausgab. Das antikommunistische Exil, in dessen Kreisen sich Kirimal in München bewegte, umfasste nicht zuletzt ukrainische Faschisten [8] – ein Milieu, mit dem Krimtataren um Dschemiljew jüngst bei der Blockade der Krim erneut kooperierten (german-foreign-policy.com berichtete [9]).

Die Spaltung der Krimtataren
Während Kirimal 1980 starb und den Untergang der Sowjetunion nicht mehr erlebte, konnte Dschemiljew 1989 die offizielle Aufhebung des Rückkehrverbots für die Krimtataren nutzen und sich wieder auf der Halbinsel niederlassen. Auf die damalige Zeit geht eine Spaltung unter den Krimtataren zurück, die bis heute gravierende politische Folgen zeitigt. 1988 gründete einer der bekanntesten Krimtataren-Anführer neben Dschemiljew, Jurij Osmanow, die „Nationale Bewegung der Krimtataren“ (NDKT). Während Osmanow und die NDKT sich mit der Rückkehr auf die Krim zufriedengaben und eine gedeihliche Zusammenarbeit mit den anderen Bevölkerungsgruppen dort sowie mit den staatlichen Behörden favorisierten, spaltete sich 1989 unter Mustafa Dschemiljew die radikalere „Organisation der krimtatarischen Nationalbewegung“ (OKND) ab.[10] Dschemiljew und die OKND verlangten ausdrücklich völkisch definierte Sonderrechte – eine krimtatarische „Autonomie“ – und beriefen, um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, 1991 auf der Krim einen „Kurultaj“ ein, eine krimtatarische Nationalversammlung, die den „Medschlis“ wählte, der als krimtatarisches Exekutivorgan firmiert. Während Osmanow und die NDKT – wohl auch wegen des traditionell starken russischen Einflusses auf der Krim – auf gute Beziehungen auch zu Russland nicht verzichten wollten, folgten Dschemiljew und die OKND einem prowestlichen, gegen Moskau gerichteten Kurs. Dschemiljew übernahm 1991 den Vorsitz des Medschlis, Osmanow wurde 1993 unter ungeklärten Umständen ermordet.

Keine Mehrheit mehr
War der Medschlis unter den Krimtataren zu Beginn der 1990er Jahre deutlich populärer als die NDKT, so hat sich dies im Laufe der Zeit geändert. Ende 2010 konstatierten die an der Universität Bremen publizierten „Ukraine-Analysen“ einen „sinkende[n] Rückhalt“ des Medschlis bei den Krimtataren. „Neue Akteure“ seien „auf die politische Bühne getreten“, die die „Führungsrolle“ des Medschlis nicht mehr befürworteten, hieß es; der Umstand, dass die Organisation ihre „Monopolstellung verloren“ habe und „nicht mehr die Unterstützung der Mehrheit der Krimtataren“ genieße, werde im Westen „gemeinhin außer Acht gelassen“.[11] Die „Ukraine-Analysen“ wiesen auf die 2006 aus der NDKT heraus gegründete Partei Milli Firka hin, die „von Anfang an … eine pro-russische Position“ verfochten habe – im Gegensatz zum Medschlis, der sich von der Türkei unterstützen lasse und die Kräfte der Orangenen Revolution gefördert habe. Die Polarisierung unter den Krimtataren hat sich im Laufe der Zeit weiter zugespitzt. Im Mai 2013 – also noch vor dem Beginn der Majdan-Proteste – berichtete die US-amerikanische Jamestown Foundation von kräftig wachsenden Spannungen zwischen den beiden Flügeln.[12]

Strommasten gesprengt
Diese Spannungen sind mit den Majdan-Protesten und der anschließenden Abspaltung der Krim eskaliert. Milli Firka stellte sich gegen die Majdan-Proteste, warb für die Beteiligung am Sezessionsreferendum und befürwortete die Angliederung der Halbinsel an Russland. Der Medschlis unterstützte den Majdan und rief zum Boykott des Referendums auf; Dschemiljew forderte sogar, einen NATO-Einsatz auf der Krim in Betracht zu ziehen.[13] Dschemiljew und der Medschlis kämpfen weiterhin für die Rückgabe der Krim an die Ukraine. Dabei schrecken sie auch vor Gewalt nicht zurück: Im Herbst initiierten Aktivisten aus ihren Reihen gemeinsam mit ukrainischen Faschisten eine Blockade der Krim, in deren Verlauf sie Straßen für den Warentransport sperrten und mit der Sprengung von Strommasten die Stromversorgung auf der Krim lahmlegten; damit fügten sie der Bevölkerung der Krim gravierende Schäden zu (german-foreign-policy.com berichtete [14]). Während die russischen Behörden den Medschlis am 18. April als terroristische Organisation einstuften und ihn deshalb am 26. April verboten, hat die Vereinigung angekündigt, Vertretungsbüros in Washington, „vor allem“ aber in Brüssel eröffnen zu wollen [15] – ein deutlicher Hinweis auf ihre Bereitschaft, sich dem Westen noch stärker als bisher als Hilfstrupp gegen Russland andienen zu wollen. german-foreign-policy.com berichtet in Kürze.

Putins “menschlicher Brief“ an Andrej Makarewitsch, berühmter russischer Sänger

Kurze und kompakte Zusammenfassung der Ereignisse in der Ukraine und der Hintergründe!

Stimme Donbass

gggrPutins “Brückenbrief“ als  menschliche Antwort“ auf eine ÖFFENTLICHE Beschwerde   des sehr bekannten  russischen Sängers Andrej Makarewitsch.

Er, Makarewitsch, schlug sich auf die Seite der “nicht sehr klugen russischen Liberalen“, wie die gebürtige  Donezker Übersetzerin Olga Malzev  des Briefes  von Putin sich ausdrückt.Und – was sehr schlimm zählt, den ukrainischen Nationalisten.  Makarewitsch  fuhr  ins eroberte Slawjansk,  um dort vor den Ruinen der Stadt,  für sich,  mit großen Plakaten zu werben.  Das war ekelhaft, erbost sich Olga   und sorgte für viel gerechte Empörung, nicht nur im Donbass, sondern in  Russland- und weltweit.
jejejeejWir mochten ihn als Sänger unserer Jugend. Trotzdem boykottierten wir sein Konzert deshalb in Deutschland. Andrej Makarewitsch schrieb danach  einen offenen Brief an Putin, in dem er sich heftigst beschwerte, wieso er denn  von der Öffentlichkeit so angegriffen wird.
Und die folgenden Seiten  ist seine, Putins  Antwort, darauf…
Putin endet seinen Brief an Andrei auf seine ganz klare, versöhnliche…

Ursprünglichen Post anzeigen 4.262 weitere Wörter

Ist das neue russische Abkommen über Kohle für die Ukraine tatsächlich die Donbass-Kohle?

Der untentstehende Artikel bezieht sich auf diese Meldung von RT russisch (Übersetzung: Solveigh Calderin):

Dmitrij Pjeskow: Die Lieferung von Kohle und Elektroenergie in die Ukraine ohne Vorauszahlung ist ein Akt des guten Willens Russlands.

Kohle- und Elektro-Enerigie-Lieferungen Russlands an die Ukraine ohne Vorauszahlung – das ist eine Demonstration des guten Willens des Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, als Hilfeleistung und wirklicher Unterstützung des ukrainischen Volkes. Darüber berichtete der TASS Pressesekretär des Oberhaupts des russischen Staates Dmitrij Pjeskow. Damit bestätigte der Presse-Sekretär des Präsidenten die Mitteilungen der ukrainischen Seite über den Beginn solcher Lieferungen.

Übersetzung des Artikels von Fortruss: Solveigh Calderin

Melnikova, Yelena (1902-1980) DONBASS. GORLOVKA. SHAKHTA No. 5 [c. 1932-1933]: http://www.russianartandbooks.com/cgi-bin/russianart/Ar00183.html

Melnikova, Yelena (1902-1980) DONBASS. GORLOVKA. SHAKHTA No. 5 [c. 1932-1933]:
http://www.russianartandbooks.com/cgi-bin/russianart/Ar00183.html

Es scheint, der russisch-ukrainische Blogger Yurasumy nimmt das an:

Ich mag es, die Kommentare derjenigen zu lesen, die sich ständig darüber beschweren, dass Putin den Donbass aufgibt, wann immer ich keine Zeit habe, zu schreiben. Die Leute regen sich wieder auf und verbreiten verschiedene „logische“ wahnsinnige Ideen.

Eine davon ist die angeblich “freie“ Kohle, die die Ukraine von Russland bekommt. Im Donbass ist das für niemanden ein Geheimnis (ich schreibe das für solche Couchkrieger, die lediglich ihre Finger gegen das Keyboard schlagen können und denken, es macht sie zu den Klügsten auf der Welt.)

So. Die gelieferte Kohle (und sie wurde den ganzen Dezember geliefert) ist Donbass-Kohle. Natürlich hat Russland nichts damit zu tun. Wobei es genau genommen russische Kohle ist. Und das Geld? Das Geld geht dahin, woher die Kohle kommt. In den Donbass. Das ist das Geld, das benutzt wurde, um die Löhne und Leistungen für die Bergarbeiter zu bezahlen.

Und Ihr Couchkrieger habt nichts davon gewusst? Das ist, weil Ihr Couchkrieger seid, weil Ihr nichts verstehen könnt oder gar verstehen wollt. Ihr wisst nur, wie man sich Gedärme im TV anschaut, die an Starkstromleitungen hängen, wissend, dass Ihr niemals so enden werdet. Das ist auch ein Teil der Minsker Vereinbarung (nebenbei macht die Kiewer Bürokratie weiterhin Geld aus diesem Abkommen). Es ist wahr, bis jetzt ist die Kohle in kleinen Mengen geliefert worden, weil es sich Kiew anders überlegt hatte (wenn mancher auch meinen könnte, sie seien erst jetzt darauf gekommen). Aber die Zeit arbeitet gegen die Junta. Darum wird es jetzt sehr teuer, es sich anders zu überlegen.

Darum sandte Kiew nun nach einer langen Zeit Geld in den Donbass, und seine Strategie der ökonomischen Strangulation erlitt eine komplette Niederlage (Ihr werdet bemerkt haben, wie dieses Thema von den ukrainischen TV-Kanälen verschwand). Kiew erhält ein betretenes Schweigen darüber aufrecht, wie die Lugansker und Donezker Republiken ukrainische Währung in solcher Menge haben (zuerst behaupteten sie, es wäre Falschgeld, aber selbst die ukrainische Öffentlichkeit konnte nicht lange betrogen werden), während in Russland die Schönwetter-Patrioten die Nachricht betrauern, anstatt die neueste Niederlage der Junta zu feiern.

P.S. In Bezug auf die Elektrizität, die in die Ukraine geschickt wurde. Ich dachte, dass dies längst verstanden worden wäre. Aber offensichtlich nicht. Die Krim ist immer noch (und wird noch für eine lange Zeit) mit dem ukrainischen Elektroenergienetz verbunden sein, was meint, dass Russland irgendwie die Benutzung der Elektroenergie für die Krim vergüten muss. Ich denke, sie haben eine Vereinbarung dafür schon vor langer Zeit erreicht, aber es schadet nichts, das zu wiederholen. Sie beschlossen, die Reparaturen des 2. Reaktors des Südukrainischen Atomkraftwerkes zu benutzen (genau wie die Reparaturen des 3. Reaktors des Saporoshjer Atomkraftwerkes benutzt wurde, um die laufenden Stromausfälle zu erklären). Den Rest kennt Ihr schon.

Dmitry Krochinskiy – ein Kämpfer für Demokratie?

Übernahme eines Artikels der Bürgerinitiative für Frieden in der Ukraine:

Wir haben heute Vormittag Video zum Bericht von K.Eigendorf gepostet. Bei näherer Betrachtung dieses Berichts ist uns ein „alter Bekannter“ aufgefallen, der dort nur mit Namen genannt wird und als einfacher freiwiliger Verteidiger gegen die russische Invasion auftritt. (ca. bei 1:27 min):

Es handelt sich dabei um Dmitriy Korchinskiy (Дмитрий Корчинский), ehemaliger Präsidentschaftskandidat und Russenhasser, Tschetschenienveteran an der Seite Saschko Biliys.

10653576_298869380304038_4515057246020622558_n

Neben seiner journalistischen Tätigkeit war Korchinskiy ebenfalls ein Mitglied der faschistischen Partei UNA-UNSO und ist zur Zeit der Anführer der politischen Bewegung „Bratstvo“ (Bruderschaft). Offiziell soll er laut Wikipedia kein Mitglied mehr der UNA-UNSO sein. „Bratstvo“ ist als eine rechtgläubige Nationalanarchiebewegung definiert. 2004 stellte er sich als Kandidat für die Präsidentschaftswahl an, wo er 49.641 Stimmen bekam, was 0,17 % entsprach. Damit belegte er den 10. von 24 Plätzen.

Krochinskiy verspricht den Krieg gegen die Krim und Russland. Dmitry Korchinskiy - der Führer der Naz

Krochinskiy verspricht den Krieg gegen die Krim und Russland. Dmitry Korchinskiy – der Führer der Naz

Auf dem Maidan war Dmitriy Korchinskiy nicht wegzudenken. Er nahm am Sturm des Regierungsgebäudes ebenfalls teil. Er gilt als einer der Organisatoren der Provokationen gegen die Berkut (auch mit Radladern) , Angriffe auf Abgeorndete und Progromen.
Nach dem 5.12.2013 wurde er wegen der Aufstände vom 1.12. von der Kiewer Staatsanwaltschaft auf die Internationale Fahndungsliste gesetzt. Er verschwand über Transnistrien und andere europäische Länder, um in Israel wieder aufzutauchen, wo er zwar sofort festgenommen, jedoch auch schnell wieder freigelassen wurde. Sein Eintrag auf der internationalen Fahndungsliste wurde gelöscht. Alle Strafverfahren, die gegen ihn im Laufe des faschistischen Putsches eingeleitet wurden, sind mittlerweile von der neuen Regierung eingestellt. In einem Interview mit dem russischen TV sagte Korchinskiy Folgendes:

„Die Krim muss entweder ukrainisch oder ohne Menschen sein. Es wird auf jeden Fall einen Krieg geben. Es wird einen Diversanten- und Partisanenkrieg auf dem Territorium der Russischen Föderation und auf der Krim geben.“

Video:

In einem selbstaufgenommen Video wendet sich Dmitriy Korchinskiy mit einem Appell an seine Anhänger: Er bemängelt zuerst, dass die neue Regierung nicht für die Einheit des Landes kämpfen wird und schätzt, dass der Krieg mithilfe von Verhandlungen sein Ende nimmt, was nicht zugunsten der Einheit des Landes ausfällt. Korchinskiy geht ebenfalls davon aus, dass die Nato nicht für die Ukraine kämpfen wird. Er droht, alle Okkupanten zu vertreiben. Die Charkower-Beschlüsse, die noch vor dem Putsch abgeschlossen wurden, erkennt Korchinskiy nicht an und erklärt persönlich der Russischen Föderation den Krieg! Sein Ziel ist es eine Terrorgruppierung zu gründen. Diese Gruppierung vergleicht er mit den Mudshahiden in Afghanistan und den Terroristen in Tschetschenien und Dagestan:

„Es ist die Zeit gekommen eine ukrainische Taliban zu gründen! Es wird einу christliche Taliban sein.“

(ab Min. 2:51)

Video:

Dmitriy Korchinskiy weiß wovon er redet, da er in Tschetschenien Seite an Seite mit den Terroristen gegen das tschetschenische Volk und die russischen Streitkräfte gekämpft hat. Mitglieder der UNA-UNSO haben sich an der Seite der Terroristen als Freiwillige beteiligt. Seiner Meinung nach war es eine gute Gelegenheit, Kriegserfahrung zu sammeln und nebenbei etwas zu verdienen. Jeder UNA-UNSO-Kämpfer soll monatlich 3.000 US-Dollar als Sold erhalten haben.

Dmitriy Korchinskiy über den Tschetschenienkrieg:

„Wenn wir diese Stadtjungen nicht ab und zu in den Krieg schicken, dann wird sich ihr Kampfgeist in Gelee verwandeln und die Organisation wird eher einem Klub junger Grenzschützer ähneln. Unsere Aufgabe ist es Terroristen auszubilden, die einen bestimmten Job brauchen. Jeder von ihnen muss das Blut des Feindes gekostet und das Schießpulver gerochen haben.“

Zu seinem engen Freundeskreis gehören auch Alexandr Muzychko, auch als Saschko Bilyj bekannt, und Dmitriy Jarosch. Beide haben ebenfalls in Tschetschenien Seite an Seite mit den Terroristen gekämpft.

Video:

Infos über Dmitriy Korchinskiy:
https://en.wikipedia.org/wiki/Dmytro_Korchynsky

Infos über Dmitriy Jarosh:
http://de.wikipedia.org/wiki/Dmytro_Jarosch

Infos über Alexandr Muzychko:
http://de.wikipedia.org/wiki/Olexandr_Musytschko

Infos über UNA-UNSO:
https://de.wikipedia.org/wiki/UNA-UNSO

Infos über Bratstvo:
http://uk.wikipedia.org/wiki/%D0%91%D1%80%D0%B0%D1%82%D1%81%D1%82%D0%B2%D0%BE_%28%D0%BF%D0%B0%D1%80%D1%82%D1%96%D1%8F%29

Infos über Mudshahid:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mudschahid

Infos über Diversant
https://de.wikipedia.org/wiki/Diversant

Es bleibt wieder einmal festzuhalten, dass das ZDF die Faschisten vom Bataillon „Asow“ nicht nur verharmlost. Frau Eigendorf verschweigt bewusst, dass sie in ihrem Interview einem der Anführer des Maidan und Russenhasser erster Klasse, der Russland persönlich den Krieg erklärt hat, das Wort erteilt, damit dieser seine Phantasien von der Russischen Invasion verbreiten kann.

Die Zweite Front

von Petr Akopow am 05. März 2014 auf „Vsgljad“ (Blick) veröffentlicht
(kollektive – unautorisierte – Übersetzung)

Diejenigen, die glauben, dass Putin ein wahnsinniges Risiko eingeht (oder gar verrückt geworden ist), verstehen nichts von seiner Politik und seinem Charakter. Und sie verstehen noch weniger, welch geopolitische Schlacht gerade unter dem Deckmantel der ukrainischen Krise ausgetragen wird.

Alle Aktionen des Präsidenten in der ukrainischen Krise zeugen davon, dass er sich nicht ein kleines bisschen verändert hat, nur waren wenige seiner Gegner in der Lage, seine Motive und Beweggründe seiner Regierung der letzten 14 Jahre zu verstehen.

Das einzige, was in den letzten Tagen mit Wladimir Putin geschah – er hat endgültig aufgehört, an die Fähigkeit der Führer der westlichen Mächte zu glauben, ihr Wort zu halten. Sie haben ihn am 21. Februar ganz banal belogen – und alle nachfolgenden Handlungen des Präsidenten beruhen grundsätzlich auf gerade dieser Tatsache.

Aus diplomatischen Quellen Sergej Lawrows [Außenminister Russlands] wurde bekannt, dass Barack Obama und Angela Merkel Putin darum baten, Viktor Janukowitsch zum Unterzeichnen eines Abkommens mit der Opposition zu bewegen, dessen Garanten drei europäische Außenminister waren. Putin ging darauf ein – und am nächsten Tag übernahmen die Opposition und der Maidan die Macht, sämtliche Vereinbarungen brechend. Sie sagen – Revolution, die Opposition konnte das Volk schon nicht mehr zurückhalten? Doch selbst wenn es eine „Revolution“ ist – warum hat sich der Westen hier so beeilt, die neue Führung anzuerkennen und sich an die Vereinbarungen nicht einmal mehr zu erinnern? Warum hat der Westen nicht zumindest versucht, den Eifer der Gewinner zu bremsen? Zumindest dazu bestanden alle Möglichkeiten.

Oder wollte der Westen dieses Spiel nur zur Eskalation spielen, um den Konflikt noch weiter anzuheizen; und zwar mit absolut allen Mitteln (wie die Geschichte der geheimnisvollen Scharfschützen bestätigt, die gleichzeitig sowohl „Berkut“- Leute als auch „Maidan“-Leute umbrachten).

Die Antwort ist einfach: weil die Ankunft einer antirussischen Regierung vollkommen den Interessen des Westens entsprach, aber niemand vorhatte, Russland zu respektieren. Deswegen wurde so getan, als habe man vergessen, worum man Putin wortwörtlich noch am Vorabend bat.

So etwas nennt sich „Betrug“ – und gewöhnlich passiert das nicht umsonst. Umso mehr, wenn es sich um persönliche Beziehungen zwischen Staatsoberhäuptern handelt – wenn nicht nur Du, sondern auch Dein Land betrogen wird. Übrigens, das letzte Mal, vor drei Jahren, haben die USA auch Dmitri Medwedew betrogen, indem sie versprachen, bei russischer Unterstützung der UN-Resolution Libyen nicht anzugreifen – diesen Betrug nahm damals gerade Putin und nicht der amtierende Präsident übel.

Was muss Putin nach dem 21. Februar empfunden haben? Dass man absolut keinen Worten der sogenannten „Partner“ trauen kann? Dass die Ukraine nicht nur von Russland abgerissen wird (das haben alle auch so verstanden), sondern dass versucht wird, das nach dem härtesten und beschleunigten Szenario zu tun. Die Umsetzung der Vereinbarungen vom 21. Februar ermöglichte es, die Wahlen zu organisieren und eine Verfassungsreform durchzuführen und dabei das Gleichgewicht der Interessen der verschiedenen Regionen der Ukraine zu wahren. So könnte das Land ein wenig zur Ruhe kommen und nüchtern alle Vor- und Nachteile der Zusammenarbeit mit Russland und dem Westen abwägen. Der Putsch brachte die Situation an den Rand der Spaltung des Landes.

Das Erlangen westlicher Macht bedeutete nicht nur den unvermeidlichen Angriff auf die Rechte des Süd-Ostens, sondern auch den forcierten Abschluss der Vereinbarungen mit der EU und kurze Zeit später den Eintritt in die NATO.

Der US-Außenminister kam nach Kiew, um die neuen Politiker, die an die Macht kamen, zu unterstützen. Auf dem Foto sieht man ihn zusammen mit dem Vertreter des Präsidenten der Ukraine, Oleksandr Turchynov (links) und Vertreter des Ministerpräsidenten Arsenij Jazenjuk (rechts)

Der US-Außenminister kam nach Kiew, um die neuen Politiker, die an die Macht kamen, zu unterstützen. Auf dem Foto sieht man ihn zusammen mit dem Vertreter des Präsidenten der Ukraine, Oleksandr Turchynov (links) und Vertreter des Ministerpräsidenten Arsenij Jazenjuk (rechts)

Unter diesen Bedingungen war Wladimir Putin einfach gezwungen, dem Westen zu demonstrieren, dass Russland auf keinen Fall „die Entführung der Ukraine“ zulassen wird. Genau darum hat er die Möglichkeit verkündet, Truppen einzusetzen, worauf er als Antwort die absurden Vorwürfe bekam, er habe der Ukraine angeblich den Krieg erklärt. Putin erklärte dem Westen den Krieg – allerdings nicht auf dem Territorium der Ukraine, sondern auf der geopolitischen Ebene. Die Unterstützung der Krim in diesem Krieg wurde einfach eine Demonstration dafür, dass Russland das große Gegenspiel startet und der Westen mit Russland die neue Konfiguration der Kiewer Regierung verabreden muss, anstatt so zu tun, als habe man die Existenz der Russen einfach vergessen.

Die Hysterie, die im Westen begann, ist ganz natürlich – wie denn, wir haben alles so wie immer gemacht und in der Vergangenheit klappte das auch alles. In der postsowjetischen Periode haben sich die Angelsachsen so sehr daran gewöhnt, dass nur sie die Spielregeln festlegen (und jederzeit beliebig ändern), dass sie einfach erstaunt waren, als sich herausstellte, dass Russland beschlossen hat, seine eigenen Regeln zu diktieren. Russland begann damit nicht etwa, weil Putin sich so sehr geändert und Erfahrung und Kraft gesammelt hat (obwohl es klar ist, dass 14 Jahre Führung eines der schwierigsten Länder der Welt und das Spielen auf der Weltbühne, auch noch nach den Regeln anderer, enorme Erfahrung geben), wesentlich wichtiger sind zwei andere Faktoren.

Erstens, ist in der Geopolitik der Zeitpunkt gekommen, in der das globale Gleichgewicht der Kräfte eine langsame, aber radikale Umstrukturierung erlebt – und das verstehen alle. Von der unipolaren driftet es zur mehrpolaren – entgegen dem Wunsch der USA, die sich mit dem Untergang ihrer Ära noch immer nicht abfinden können. Dabei fürchten die übrigen Länder der Welt, plötzliche Bewegungen vorzunehmen, weil sie weder den Einsturz der globalen Finanzarchitektur noch regionale Kriege provozieren wollen. Vor allem, da sie beobachten wie die USA mit ihrer Schwächung immer aggressiver werden, wobei sie hoffen, durch das Chaos in anderen Regionen, diese zu schwächen und dadurch die eigene Hegemonie zu verlängern.

Die finanzielle und allgemeine Sicherheit praktisch aller Länder der Erde befindet sich in verschiedenen Stufen in Abhängigkeit der FED, CIA und des Pentagon – und das gefällt zunehmend selbst denjenigen nicht, die sich an die Freiheit von den USA fast nicht mehr erinnern (zum Beispiel Deutschland). Alle wollen sich vor dem Fallen der Splitter der verminten, aber noch nicht gestürzten Türme in Sicherheit bringen, und niemand ist bereit, die Schnur anzuzünden. In dieser Situation kann die Ukraine zur Lunte werden. Putin, der eines der wichtigsten Machtzentren darstellt, ist bereit, den Prozess der Umformatierung dramatisch zu beschleunigen.

Die Welt auf amerikanische Art war auch so verurteilt, aber jetzt wird ihre Demontage nach dem beschleunigten Szenario laufen. Als die USA die Herausforderung auf die Ukraine warf, hat Putin die mögliche Reaktion Washingtons sehr gut berechnet – und er ist überhaupt nicht dagegen, dass die USA versuchen, Russland zu isolieren. Um dies zu tun, werden sie selbst eine Inspektion der vorhandenen Kräfte durchführen und den Prozess der Herausbildung der vielpolaren Welt anregen. Die USA wird einfach ohne Verbündete bleiben – außer einem Teil der NATO-Mitglieder wird niemand von den großen Mächten und den regionalen Blöcken Obama unterstützen. Lateinamerika, Afrika, Saudi-Arabien, ja, praktisch die ganze arabische und muslimische Welt, die Türkei, Südostasien, Indien, China – niemand wird an der Blockade Russlands teilnehmen.

In der Isolierung werden sich die Länder der „G-7″ selbst finden, genauer gesagt nur die USA (in der Gesellschaft Polens, Kanadas, Australiens und der Balten), denn weder für Deutschland, noch Frankreich, Japan, Italien, sogar Großbritannien ist der Bruch der Beziehungen mit Russland vorteilhaft. Aber viel wichtiger ist die Position der übrigen Welt – gerade dort hat sich eine Masse von Ansprüchen an die «goldene Milliarde» und Forderungen über die Veränderung der globalen Architektur angesammelt (vom kardinalen Reformieren des globalen Finanzsystems bis zur Erweiterung der Anzahl der ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats). Die zähe Verteidigung der Interessen Russlands wird allen anderen Spielern Vertrauen in die eigenen Kräfte geben und Putin zu ihrem tatsächlichen Leader machen.

Zweitens war Putin jetzt einfach gezwungen, auf die direkte Bedrohung der Staatssicherheit Russlands zu reagieren, denn der Verlust der Ukraine für unser Land ist unannehmbar. Im vorigen Jahr hat Putin zweimal seine Bereitschaft demonstriert, den Schlag zu parieren: erst in der Geschichte mit Snowden und später auch in Syrien. Sein dritter Sieg – im November in der Ukraine –hat den Westen so verärgert, dass er sich entschieden hat, sich in Kiew um jeden Preis für alles zu revanchieren. Ohne erkennen zu wollen, ohne das Verständnis, wovor Putin warnte: „Niemand sollte Illusionen bezüglich einer Chance haben, eine militärische Überlegenheit über Russland zu erhalten. Wir werden das niemals zulassen“.

Die Eurointegration der Ukraine braucht der Westen nur für ihre nachfolgende Verschleppung in die NATO. Und Putin hat dies nach dem 21. Februar sehr gut verstanden als sich der Westen entschieden hat, mit den Interessen Russlands überhaupt nicht zu rechnen. Er hat gesehen, dass die atlantische Absorption der Ukraine schon eine Frage der nächsten Zukunft sein wird. Putin konnte sich einfach nirgendwohin mehr zurückziehen. Es war nötig, schnell unsere Entschlossenheit zu demonstrieren dieses Szenario nicht zuzulassen.

Im Ergebnis stehen wir an der Schwelle des ernstesten Konfliktes mit den USA der letzten 30 Jahre – nicht eines militärischen Zusammenstoßes sondern eines harten politischen und wirtschaftlichen Bruches, der die Änderung der gesamten globalen Architektur startet. Dahin steuerte alles schon seit vielen Jahren – sowie Russland begann, sich vom Status eines halbabhängigen Landes zu befreien. Je freier Putin agierte, je klarer es für den Westen wurde, dass Russland unwiderruflich auf die Rolle des „Juniorpartners“ endgültig verzichtete, desto schneller näherte sich der Moment, an dem sie versuchen mussten uns unseren Platz zuzuweisen.

Während der gesamten letzten zwei Jahre nach der Rückkehr in den Kreml bereitete sich Putin darauf vor, nicht nur an der Außen-, sondern auch an der inneren Front. Mit der Nationalisierung der Elite, mit der Andeutung der moralischen und ideologischen Grenze zwischen uns und dem Westen, mit dem Beseitigen von korrupten und kosmopolitischen Kadern, mit der Forderung der Beendigung der offshore-Wirtschaft festigte er Russlands Rücken. Natürlich, sehr vieles innerhalb des Landes konnte er noch nicht korrigieren, er konnte es nur aufzeigen. Macht nichts – jetzt wird die Operation „Befreiung“ an zwei Fronten im beschleunigten Tempo vorangehen.

%d Bloggern gefällt das: