Offener Brief Dean Reeds an Alexander Solshenizyn

Gefunden in X-Time info vom 23. September 2014

Übersetzung aus dem Russischen: Solveigh Calderin

(Below you find an English version)

Dean ReedVerehrter Kunstkollege Solshenizyn!

Ich, als amerikanischer Künstler, muss auf einige Ihrer Beschuldigungen, die in der kapitalistischen Presse auf der ganzen Welt veröffentlicht wurden, antworten. Nach meiner Meinung sind das verlogene Anschuldigungen, und die Völker der Welt müssen wissen, warum sie verlogen sind.

Sie stempelten die Sowjetunion als eine „tiefkranke Gesellschaft, geschlagen von Hass und Ungerechtigkeit“ ab. Sie sagen, dass die sowjetische Regierung „nicht leben kann ohne Feinde und die ganze Atmosphäre von Hass durchtränkt ist, und noch einmal durch Hass, und sie macht nicht einmal vor Rassenhass halt.“ Sie müssen von meiner Heimat sprechen, aber nicht von Ihrer! Denn gerade Amerika, und nicht die Sowjetunion, führt Kriege und schafft gespannte Verhältnisse für mögliche Kriege dadurch, um ihrer Wirtschaft die Möglichkeit zu funktionieren zu geben, aber unseren Diktatoren, dem militärisch-industriellen Komplex, noch mehr Reichtum und Macht durch das Blut des vietnamesischen Volkes, unserer eigenen amerikanischen Soldaten und aller freiheitsliebenden Völker der Erde zu erwerben. Eine kranke Gesellschaft ist bei mir in der Heimat, aber nicht bei Ihnen, Herr Solshenizyn!

Gerade Amerika, aber nicht die Sowjetunion, verwandelte sich in die gewalttätigste Gesellschaft, die man je in der SolshenizynGeschichte der Menschheit kannte. Amerika, wo die Mafia mehr ökonomische Macht besitzt, als die großen Konzerne, und wo unsere Bürger nachts nicht ohne Angst vor verbrecherischen Überfällen auf die Straße gehen können. Denn gerade in den Vereinigten Staaten, aber nicht in der Sowjetunion, wurden in der Zeit seit 1900 mehr Menschen umgebracht als die Anzahl aller amerikanischen Soldaten, die während des ersten und zweiten Weltkrieges und sogar in Korea und Vietnam umkamen! Gerade in unserer Gesellschaft ist es opportun, jeden beliebigen und jeden progressiven Führer umzubringen, der den Mut hat, die Stimme gegen einige unserer Ungerechtigkeiten zu erheben. Das ist eine kranke Gesellschaft, Herr Solshenizyn!

Weiter sprechen Sie von dem Rassenhass! In Amerika, aber nicht in der Sowjetunion, gibt es seit 200 Jahren ungestrafte Ermordungen von Negern, die als Halbsklaven gehalten werden. In Amerika, aber nicht in der Sowjetunion, schlägt die Polizei jeden beliebigen und alle Neger, die für den Schutz ihrer Rechte aufzutreten versuchen, und nimmt sie fest.

Außerdem sagen Sie, dass „die Freiheit des Wortes, die echte und vollkommene Freiheit des Wortes – die erste Bedingung für die Gesundheit einer jeden Gesellschaft und auch unserer“ ist. Versuchen Sie, diese Gedanken bei den leidenden Völker zu verbreiten, die gezwungen sind, für ihre Existenz zu kämpfen und die gegen ihren Willen unter dem Joch diktatorischer Regimes leben, die ihre Macht einzig dank der militärischen Hilfe der USA erhalten.

Erzählen Sie ihre Gedanken Menschen, deren „Gesundheit“ lediglich daraus besteht, dass die Hälfte ihrer Kinder vor der Geburt stirbt, da sie kein Geld für den Arzt haben und die ihr ganzes Leben von dem Fehlen medizinischer Versorgung betroffen sind. Erzählen Sie davon den Menschen der kapitalistischen Welt, deren „Gesundheit“ daraus besteht, ihr ganzes Leben in ständiger Angst vor Arbeitslosigkeit zu verbringen.

Erzählen Sie den amerikanischen Negern, wie oft ihnen wegen der „Gesundheit“ und der „Freiheit des Wortes“ im Prozess ihres gerechten Kampfes für Gleichberechtigung mit den Weißen geholfen wurde, wenn nach zwei Jahrhunderten der „Freiheit des Wortes auf Amerikanisch“ in meinen Regionen der USA gemeint wird, dass einen Neger umzubringen – dasselbe sei, wie einen Bären zu jagen.

Erzählen sie den Werktätigen der kapitalistischen Welt von ihren Ideen wegen der „Freiheit des Wort als erste Bedingung zur Gesundheit“, wenn wegen des Mangels an Geld ihre Söhne und Töchter nicht ihre geistigen Fähigkeiten in der Schule entwickeln können, und darum niemals nicht einmal lesen lernen können! Sie sprechen über die Freiheit des Wortes, wenn ein großer Teil der Bevölkerung des Erdballs noch über die Möglichkeit das Wort zu lesen spricht!

Nein, Herr Solshenizyn, Ihre Feststellung der Freiheit des Wortes als erste Bedingung der Gesundheit ist falsch. Die erste Bedingung besteht darin, ein Land ausreichend moralisch gesund zu machen, geistig, psychisch und physisch, darin ob seine Bürger lesen, schreiben, arbeiten und gemeinsam auf der Erde leben können.

Nein, Herr Solshenizyn, ich verstehe ihre erste Bedingung für die Gesundheit einer Gesellschaft und besonders in Ihrer Definition und Ihrem Kontext nicht. Mein Land, das bekannt ist, für seine „Freiheit des Wortes“, – dieses Land, wo die Polizei Teilnehmer friedlicher Märsche überfällt, in meinem Land sind friedliche Märsche erlaubt, und es führt zur selben Zeit den Krieg fort, der sich im Leben des vietnamesischen Volkes quälend wiederspiegelt, denn Demonstrationen ändern natürlich die Politik der Regierung nicht im geringsten. Denken Sie denn tatsächlich, der militärisch-industrielle Komplex, der mein Land und die halbe Welt lenkt, kümmert sich um die „Freiheit des Wortes“?! Ihre Regenten verstehen, dass sie und nur sie, die Macht haben, Entscheidungen zu fällen. Wirklich ist die Freiheit des Wortes in den Worten, aber nicht in den Taten.

Sie erklären auch, dass die Sowjetunion nicht im Schritt des XX. Jahrhunderts geht. Wenn das auch wahr ist, so darum, weil die Sowjetunion immer dem XX. Jahrhundert voraus ging! Wollen Sie Ihrem Volk wirklich vorschlagen, seine Rolle als Führer und Avantgarde aller progressiven Völker der Erde aufzugeben und zu unmenschlichen und grausamen Bedingungen zurückzukehren, die auf dem Rest des Erdballs herrschen, wo Ungerechtigkeit tatsächlich reichlich in der Atmosphäre unter den fast feudalen Bedingungen vieler Länder vorhanden ist? Herr Solshenizyn, in dem Artikel ist weiter gesagt, dass Sie – „ein viel leidender Schriftsteller aus der Sowjetunion“ sind. Offenbar bedeutet das, dass sie wegen der fehlenden moralischen und gesellschaftlichen Prinzipien leiden und dass Ihr Gewissen Sie in den stillen Nachtstunden quält, wenn sie mit sich selbst allein sind.

Es ist wahr, dass die Sowjetunion ihre eigenen Ungerechtigkeiten und Unzulänglichkeiten hat, aber alles in der Welt ist doch relativ. Im Prinzip und in der Sache strebt Ihre Gesellschaft zum Erschaffen einer wirklich gesunden und gerechten Gesellschaft. Die Prinzipien, nach denen Ihre Gesellschaft aufgebaut ist, sind gesund, sauber und gerecht, während die Prinzipien, auf denen unsere Gesellschaft aufgebaut ist, grausam, egoistisch und ungerecht sind. Offensichtlich kann es im Leben Fehler und einige Ungerechtigkeiten geben, aber es ist sicher, dass eine Gesellschaft, die auf einer gerechten Grundlage erbaut ist, größere Perspektiven zu einer gerechten Gesellschaft zu kommen hat als die Gesellschaft, die auf Ungerechtigkeit und der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen aufbaut. Gerade Ihr Land strebt dazu, progressive Schritte im Namen der Menschheit zu unternehmen und wenn sie in irgendetwas unvollkommen ist und manchmal stolpert, so sollten wir nicht aufgrund dieser Unzulänglichkeiten das ganze System verurteilen, sondern wir müssen sie für den Mut und das Streben, neue Wege zu beschreiten, begrüßen.

Aufrichtig, Ihr

Dean Reed

„Ogonjok“, Nr. 5 (2274), 1971
„Literaturnaja Gaseta“, Nr. 5, 1971

English version, found on www.deanreed.de

Open letter of Dean Reed to Aleksandr Solzhenitsyn

Dear colleague by art Aleksandr Isayevich!

I, as an American artist, must reply on some of your charges, published by capitalist press all over the world. In my opinion, they are false charges and the peoples of world must know, why they false. You stamped the USSR as deeply sick society, struck by hatred and injustice. You say that the Soviet government could not live without the enemies, and entire atmosphere in the hatred, which does not stop even before the racial hatred. You probably speak about my native land, but not about yours. Indeed precisely America, but not the USSR, it wages wars and creates the stressed situation of possible war, in order to give the possibility to its economy to act, but to our dictators and military-industry (VPK) to acquire still more wealth and power on the blood of Vietnamese people, our own soldiers and all freedom-loving peoples of world. Sick society is at my native land, but not at yours, Mr. Solzhenitsyn!

Specifically, the USA, but not the USSR, became the most violent society, which the history ever knew. America, where the Mafia has more economic power, than even the largest corporations, and where our citizens cannot walk at night along the streets without the fear to undergo the attack of criminals. Indeed precisely in the USA, but not in the USSR, their fellow citizens killed in the period with 1900 more people, than it perished American soldiers in both World Wars, and in Korea and Vietnam! Specifically, our society is considered convenient to kill any progressive leader, who finds courage to raise voice against some our injustices. That is what a sick society is, Mr. Solzhenitsyn!

Further you speak about the racial hatred. In the USA, but not in the USSR for a period of two centuries remain unpunished the murders of the Negroes, whom they hold in half-slavery. In the USA, but not in the USSR the police beats and arrests any Negro, who attempts to appear in defense of his rights.

Then you say that the freedom of speech, the honest and complete freedom of speech – here is the first condition of the health of any society and ours also. Attempt to extend these thoughts among the suffering peoples, forced to fight for existence and to live in spite of your will under the oppression of dictators, who are held in authority only because of the aid of the USA.

Tell about your thoughts to people, whose health consists only in the fact that half of their children dies during the delivery, since they do not have money for the doctor, and they suffer entire life without the medical service.

Tell about this to people of capitalist world, whose health lies in the fact that they spend entire life in the fear of unemployment. Tell to American Negroes, as much them helped in fact the freedom of speech in the process of their rightful fight for the equality of rights with the white, when after two centuries of the freedom of speech in an American-like kind in many regions of the USA they think that to kill Negro is like to go to bear hunting!

Tell to the workers of capitalist world about your ideas about the freedom of speech as of the first condition of health, if because of the shortage of money their children cannot develop their mental abilities in the school, and therefore they will never learn to read! You speak about the freedom of speech, while the major part of the population of the world is still speaking about the opportunity of learning to read! No, Mr. Solzhenitsyn, your definition of the freedom of speech as the first condition of the health of society is faulty. The first condition consists in making the country of healthy mentally, moral, spiritually and physically, so that its citizens would read, write, work and to live together in peace.

No, Mr. Solzhenitsyn, I do not admit your first condition of the health of society and especially in your definition and context. My country, known for its freedom of speech – this is a country, where the police will attack participants of peaceful marches. In my country peaceful marches are permitted, and so far war continues in the same time, since demonstrations, evidently, do not change at all the policy of government. Do you really think that VPK, which rules in my country and in a half of the world cares about the freedom of speech? Its rulers realize, that they and only they possess ability to make decisions. Truly the freedom of speech is in the words, but not in reality.

You stated that the USSR does not march in step with XX by century. If this is true then this is because the USSR goes in front by one half step of XX century! Do you really propose to your people to abandon the role of a leader and advanced guard and to return to the inhuman and cruel conditions existing in the remaining part of the world, where the injustice truly abounds in the atmosphere of almost feudal conditions of many countries? Mr. Solzhenitsyn, in the article it is also said, what you – long-suffering writer from the Soviet Union. Apparently, this means that you much suffer because of the absence of moral and social principles, and that your conscience torments you during quiet night hours, when you remain one by one with yourself.

It is correct, that the USSR has its own injustices and deficiencies, but indeed everything in the world is relative. In principle and in reality your society is trying to build really healthy and fair society. The principles, on which is built your society, are healthy, clear and fair, while the principles of my society are cruel, mercenary (selfish) and unfair. Obviously, there can happen some mistakes and injustices in life; however, there is no doubt that a society built on fair principles has more prospects to come to fair society, than that, which is built on injustice and exploitation of a man by man. Society and government of my country are behind the time, because their sole purpose consists in to keep a status quo in the entire world. Specifically your country attempts to make progressive steps into the name of humanity, and if it is not perfect sometimes and stumbles at times, then we must not condemn entire system for these defects, but must greet it for its courage and striving for laying new ways.

Sincerely yours,

Dean Reed

Jetzt ist Deutschland dran!

Das fand ich soeben auf Facebook – und ich möchte das niemandem vorenthalten:

Ist es einmal im Gespräch, hier schon in einer Kommisison angelangt, dann sollten wir uns von den Illussionen befreien das hier nichts mit heißer Nadel gestrickt wird. Hartz ist zwar 10 Jahre her, doch hier wird eine noch größere Sauerei vorbereitet. Die Menschenverachtung ist hier schon an der Zielrichtung sichtbar.

Umfangreiche Novellierung der Hartz IV GesetzeNach Griechenland, Spanien und Frankreich sieht sich auch die Bundesregierung gezwungen die Sozialausgaben drastisch zu senken. Aus diesem Grund wurde bereits vor 3 Monaten eine Kommission unter Leitung von Dr. Ursula von der Leyen gegründet.

Durch ein Kommissionsmitglied, welches aus verständlichen Gründen ungenannt bleiben möchte, sind nun erste Details an die Öffentlichkeit gelangt.

Arbeitslosengeld II wird nur noch befristet ausgezahlt. Bedürftige, die noch keiner sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgegangen sind, aber arbeitsfähig sind, erhalten zukünftig nur noch 12 Monate Leistungen vom Staat. Bedürftige, die bis zu fünf Jahren einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nachgegangen sind, erhalten 30 Monate Arbeitslosengeld II, wer länger als 5 Jahre gearbeitet hat, 60 Monate.

Nach Ablauf der Leistungsdauer gibt es keine weiteren staatlichen Leistungen, der Bedürftige ist auf sich allein gestellt. Im Gegenzug sollen, zumindest in den Ballungszentren, sogenannte „Sozialküchen“ eine Grundversorgung mit Nahrungsmitteln gewährleisten. Strittig ist jedoch noch, ob die Mahlzeiten kostenlos, oder gegen eine geringe Selbstbeteiligung ausgegeben werden.

Sämtliche Förder- und Beschäftigungsmaßnahmen werden zum 01.01. 2014 eingestellt. Nach Angaben aus dem Hause der Bundesagentur für Arbeit, waren die Maßnahmen so gut wie ohne Bedeutung für den Arbeitsmarkt und haben nur vereinzelt zum gewünschten Ziel geführt.

Im Zuge der Reform werden auch die Kosten für Wohnraum gesenkt. Alle Leistungsbezieher müssen demnach ab 2015 nach maximal einem Jahr Bezugsdauer in dafür noch zu schaffende Wohnheime umziehen. Hier würden sich alte Kasernen anbieten. Ansonsten wolle man sich an den Standards der Asylbewerberheime orientieren, die verstießen ja schließlich auch nicht gegen Menschenrecht, so von der Leyen.

Um massenhafte Obdachlosigkeit und Verarmung zu vermeiden, regte von der Leyen an, mittelfristig „Sozialjobs“ zu schaffen, die die Lücken schließen sollten, die durch den Wegfall des Wehrersatzdienstes entstanden sind. Sie könne sich durchaus vorstellen, für diese unqualifizierten Hilfstätigkeiten einen Bruttolohn von monatlich € 650,00 anbieten zu können.

Bleibt abzuwarten, was diese Kommission noch erarbeitet. Zeit hat sie, denn das Ergebnis soll erst am 30. Februar 2013 dem Bundestag vorgelegt werden.

Torsten Staack

Nachtrag:

Kommentar des Veröffentlichers:

Peer Gynt:

Hab mir grad bei Torsten informiert….

Vorsicht Satire, mit ernstem Hintergrund…

Torsten Staack
Hallo Peer,
das ist eine Satire mit der Option zur möglichen Zukunft. Als ich 2002 Genossen der SPD vor Hartz IV warnte und auf die Gefahren aufmerksam machte, lachte man mich aus und meinte, der Schröder bekommt das nie durch….. Die meisten Abgeordneten kannten zu dem Zeitpunkt nicht einmal die Hartz-Kommission …
Gruß Torsten

Meine Antwort dazu:

Da es NICHT unwahrscheinlich klingt, ist niemand über den 30. Februar gestolpert. Diese Satire hört sich SEHR wahrscheinlich an – und ich trauen „denen“ das auch zu!
Möge es NIE Wirklichkeit werden!

Wege der Manipulation

Wirtschaftswissenschaftler und Ökonom, die Dümmsten der Klasse

via Wirtschaftswissenschaftler und Ökonom, die Dümmsten der Klasse.

Jetzt streiten sie sich, ist das nicht putzig? Erst rechneten 170 Ökonomen um Ifo-Chef Sinn mit der Politik von Angela Merkel ab, was den Hosenanzug zum Toben brachte. Jetzt rottet sich die Meute der wirtschaftswissenschaftlichen Verteidiger zusammen und will am Freitag die Gegenrede veröffentlichen. Dabei haben die vergangenen Monate längst klar gemacht, dass beide Gruppen weggesperrt gehören und letztlich keinen blassen Schimmer haben.

Es ist inzwischen unmöglich, dieses Thema ohne den gehörigen Anflug von Sarkasmus zu behandeln, weil man sonst wahnsinnig wird.  Alles innerhalb von 24 Stunden: Erst rebelliert eine Gruppe deutscher Ökonomen um den Ifo-Chef Hans-Werner Sinn gegen die Brüsseler Beschlüsse der Euro-”Retter” und ruft zum Widerstand auf. Prompt weist die (ehemalige) Jubelscheuche diese Kritik mit scharfen Worten zurück und trommelt ihr Heer zusammen: Eine andere Gruppe von Wirtschaftswissenschaftlern bereitet für Freitag die geharschnischte Gegenrede vor.

 

Dabei fallen Sätze, bei denen Schenkelklopfen unausweichlich ist. So sagt der Wirtschaftsweise Peter Bofinger zum Spiegel: “Der Aufruf schadet dem öffentlichen Ansehen der deutschen Wirtschaftswissenschaft.” – Das ist Lachschlager pur! Glauben denn diese Pfeifen tatsächlich, dass dem “öffentlichen Ansehen der deutschen Wirtschaftswissenschaft” noch in irgendeiner Weise zu schaden wäre? Geht doch mal auf die Strasse und fragt einfach! Dann würde Herrn Bofinger vielleicht auffallen, dass jeder, der sich Ökonom nennt oder gar Wirtschaftswissenschaftler, längst in die Kategorie “Dorfdepp” einsortiert wird! Der Dümmste der Klasse! Noch schlimmer als die Politiker, die sich auf eure Rat-Schläge (!) verlassen müssen.

Reicht jetzt einfach: Hört auf, euch die Förmchen gegenseitig an den Kopf zu werfen in eurem Zahlen-Sandkasten, das ist doch unfassbar! Oder lasst uns wenigstens in Ruhe damit! Längst wissen alle, dass ihr viel studiert und nichts begriffen habt! Wer immer nur das nachbetet und weiter entwickelt, was innerhalb eines komplett falschen Systems gelehrt wird, hinterlässt keine eigenen Fussstapfen! Ihr seid klug genug, den angebrannten Pfannkuchen unendlich viele Male zu wenden – und zu dumm, die Pfanne auszutauschen, um das zu ändern!

Wie viele Rezepte haben wir uns denn nun schon anhören müssen? Wie viele wirtschaftswissenschatllichen Schwafeldioxid-Sprüher haben schon erklärt, an welchen Stellschrauben man nur mal eben drehen müsse, damit der Euro, die heilige Kuh, endlich weg vom Eis und auf sicheres Land kommt? Und? Krise weg? Bemüht euch nicht mehr, seid endlich still: Wer sich als Wirtschaftswissenschaftler bezeichnet, hat sich schon dadurch längst als hirntotes Gammelfleisch disqualifiziert!

In zahlreichen Internet-Blogs gibt es inzwischen dreimal so viele Leute, die nicht durch die vollkommen verfehlte wirtschaftswissenschaftliche Doktrin verseucht wurden und deswegen (nicht trotzdem!) in der Lage und vor allem bereit sind, nach vorne zu denken und sich mit viel Zeit und Arbeit mindestens um gangbare Alternativen zu bemühen. Ökonomen und Wirtschaftswissenschaftler gehören als schlechtes Beispiel konserviert in die Museums-Vitrine – weil niemand überflüssig ist, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen!

Verdammt nochmal!

P.S.:  Ja, das Versprechen beim letzten Rant , so schnell keinen mehr zu publizieren, wurde gebrochen. Es war unvermeidlich. Lo siento!

viaWirtschaftswissenschaftler und Ökonom, die Dümmsten der Klasse.

Lesen Sie dazu auch:

25 Fakten warum das System irreparabel ist

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Wir müssen das Herz des Kapitals treffen – das Geld

Welche Rolle können Commons in Transformationsprozessen zu Nachhaltigkeit spielen?

Original auf Akademie Integra: Welche Rolle können Commons in Transformationsprozessen zu Nachhaltigkeit spielen?.

Wir möchten Ihnen die neue Broschüre des Wuppertal Institutes zum Thema Gemeingüter / Commons empfehlen. Das 51-seitige Dokument kann hier als PDF runtergeladen werden.

Zusammenfassung

Die Debatten und die sozialen Bewegungen zu Commons spielen im Spannungsfeld der Abwehr aktueller Enteignungen und der Entwicklung neuer Perspektiven. Den Commons wohnt eine ihnen eigene Kraft neben Markt und Staat und eine eigene Transformationskraft hin zu mehr Nachhaltigkeit inne. Sie stellen als”Abwehr” ein kritisches Korrektiv vorherrschender neoliberaler ökonomischer Rationalität und Praxen dar. Sie weisen als”neuer Referenzrahmen” auf zukünftige Wege jenseits von Staat und Markt hin. Sicher stellen sie nicht die eine einzige große Lösung dar. Eine mit “Commons” verbundene zentrale Herausforderung liegt jedoch darin, dass sie auf das verweisen, was dem Begriff “Transformation” innewohnt: Eine Umformung moderner Gesellschaften, die ihren Kern – ihre Gestalt und ihre Struktur – betrifft. Bis heute werden “bürgerliche” Gesellschaften zentral durch ihre Eigentumsverfassung bestimmt. Doch bis morgen und im Kontext der großen Transformation müsste eben diese Eigentumsverfassung neu geschrieben werden. Nicht in dem Sinne, dass nun alles Gemeineigentum ist und dass mit dieser Eigentumsform alle Probleme gelöst werden könnten. Sondern in dem Sinne, dass Eigentumsbildung anhand nachhaltiger Kriterien und vielfältig erfolgt.

Doch kommt mit alten und neuen Ideen von Gemeinschaft und Gemeinbesitz und kommt mit den Commons nicht automatisch das “Gute” und Richtige in die Welt. Vielmehr bleibt zu fragen, welche Bedingungen und Regeln,welche Möglichkeitsräume und Rechte erforderlich sind, damit Commons ihr demokratisches Nachhaltigkeits-Potenzial entfalten können.

Eine zentrale Bedingung hierfür ist, das Wachstums” und Schrumpfungsverhältnis von privatem und öffentlichem Raum umzukehren. Commons bedürfen einer starken demokratischen Öffentlichkeit und eines qualitativ hochwertigen öffentlichen Raumes.
Das Paper stellt zunächst die unterschiedlichen Commonsbegriffe vor und zeigt die den Debatten innewohnenden politischen Rationalitätsmuster auf. Weiter wird von der Ideengeschichte vorherrschender politischer und ökonomischer Logiken erzählt und wird dargelegt, weshalb und inwiefern diese Logiken Commons zerstören. Die Ambivalenz öffentlichen und privaten Eigentums wird am Beispiel Wald aufgezeigt. Schließlich werden Theorie und Praxis von Commons, Commoning und Commoners skizziert.

Original auf Akademie Integra: Welche Rolle können Commons in Transformationsprozessen zu Nachhaltigkeit spielen?.

Wie wir unsere Welt verändern

Auf uhupardos Blog hat sich zu seinem Artikel: Denken Sie jetzt nach vorn! eine hochinteressante Diskussion mit den verschiedensten Lösungsansätzen für eine bessere, menschliche Gesellschaft entfaltet.

Mir fiel hier – wie so oft in letzter Zeit – Nick Motts brillianter Kommentar auf, den ich darum mit seiner Genehmigung hier im Wortlaut als eigenen Artikel zur Diskussion stelle:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/schwarm-experiment-menschen-sind-auch-nur-fische-a-471179.html
http://derstandard.at/1252036646511/Experiment-Menschen-im-Schwarm-verhalten-sich-wie-Fische
http://www.geo.de/GEOlino/mensch/58045.html?p=1&t=media

Langer Links kurzer Sinn:
Deutschland hat ca. 80 Mio. Einwohner.
5% davon wären 4 Mio.
5% davon wären 200.000
5% davon wären 10.000
5% davon wären 500
5% davon wären 25
5% davon wären ca.1 – wenn also 1 anfängt, 25 anderen eine Orientierung zu geben, wenn diese gerade danach suchen, hat er hervorragende Aussichten, seine Orientierungsweise, seine Ziele durch diese 25 multiplizieren zu lassen usf.
Voraussetzung ist
1. ein Chaos oder eine verwirrende komplexe Situation mit
2. einem deswegen gegebenen Orientierungsdefizit, welches
3. mit einer Notwendigkeit zur Orientierungsfähigkeit einher geht, welche
4. von einer glaubwürdigen Person verkörpert wird, die
5. die kybernetischen Algorithmen struktureller Determination
a) verstanden hat und
b) rechtzeitig, umfassend und angemessen anzuwenden versteht^^

Vergleiche hierzu auch
– Werbeeffekt
– Modeeffekt
– Schwarmeffekt (s.o.)
– Hurrapatriotismus
– Schlaaaand!-Effekt
– Boy-group-Effekt
– Guru-Effekt, usw. usf. (Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit^^)

Jetzt die Gretchenfrage: Wie soll wohl so ein Orientierungsmodell aussehen?

Ich nenne es “Verschränkte Triangulation”.
Es gibt immer nur “Dreiergruppen”, wobei aus jeder Dreiergruppe jeweils einer mit einer weiteren Dreiergruppe gekoppelt ist (http://image.spreadshirt.net/image-server/v1/designs/14787496,width=190,height=190/Dreikraft—TRIFORCE,-digital,-silber,-altes-magisches-Symbol,-Sierpinski-Dreieck,-Tetraeder-.png).

Das heißt, dass jeder sich nur um 2 weitere “kümmern” muss, dies aber unter vollem Einsatz seiner Möglichkeiten.
Besitzt er selbst diese Möglichkeit nicht, dann kümmert er sich insofern darum, als er nicht ruht, bis er unter Weiterreichung innerhalb der Verknüpfungen jemanden findet, der auf die Bedürftigkeit reagieren kann.

Vorteil: Jedem wird jederzeit durch irgendjemandem geholfen, keiner bleibt allein mit seinen Problemen und der Aufwand ist denkbar gering gegenüber der absoluten Sicherheit der Befriedigung existentieller Bedürfnisse, die JEDER dadurch genießt.

Mal meine 2Ct dazu^^

Mir fiel dazu ein Video von anonymus ein, das in die gleiche Richtung zeigt:

Falls der Text ein wenig unverständlich ist, hier die schriftliche Form des Textes:

In the past many leaders have arisen
and changed the world for the better
the control system knows exactly how to deal with these type of leaders
they know that if the rebel leader is removed then the momentum of the movement is severely damaged
there is a saying;
„cut off the head and the body will die“
without the leader the followers are left disheartened
and a weakened version of the original idea lives on
anonymous is different as there are no official leaders
and everyone is their own leader
there is no centralised power structure
there is only the idea
this is very difficult to stop
the control system tries to apply the same old method of finding the leaders or arresting individual members
they do this because they presume anonymous functions in the same way as themselves
they function within the structure of a pyramid
someone higher up is always passing on orders to those below
of course this is not the case with anonymous
anonymous is comparable to a virus in the way the idea of itself spreads
every new member becomes a unique point of origin
and takes on their own interpretation of anonymous
in this way, anonymous is constantly spreading and evolving
this is why it is impossible to stop
recently there have been arrests by the FBI of anonymous members
let me say this
trying to stop anonymous by arresting individual members is like
trying to extinguish a wildfire with a cup of water

We are anonymous
we are legion
expect us…“

Jetzt freue ich mich auf Ihre Kommentare zu diesen Gedanken.

Lesen Sie dazu auch folgende Artikel:

Welche Rolle können Commons im Transformationsprozess zu Nachhatligkeit spielen

Wir müssen das Herz des Kapitals treffen – das Geld

Wer regiert hier eigentlich?

Ist der Kapitalismus reformierbar?

Für eine andere Welt – Revolten, Ausschreitungen & Widerstand

 

 

Der Einfluss der christlichen Religion auf unsere Gesellschaft

Dieser Artikel, der impliziert, dass nun versucht wird, diese so genannte „Bundesrepublik Deutschland“, die bereits eine Pfarrerstochter als Kanzlerin und einen Pfarrer als Bundespräsidenten hat, offen zu einem „Gottesstaat“ zu verwandeln, gab mir den Anstoß zu diesem Artikel, um zu dieser Frage grundsätzlich Stellung zu beziehen.

Steinmeier sagt in diesem Artikel

Steinmeier plädiert für ein Einmischen der Kirche in den politischen Diskurs. „Kirche ist fest in der Gesellschaft verankert, nah bei den Menschen. Was sie sagt, kann niemand leicht überhören. Und deshalb spricht sie auch für diejenigen, die allein nicht gehört würden“, schreibt er. Einzigartig mache die Kirchen die christliche Botschaft, „eine Kraft der Veränderung“. Weiter erklärt er: „Sie macht Menschen frei von unwürdigen Zwängen, sie stiftet Solidarität. Ich halte nichts davon, Politik mit der Bibel in der Hand zu machen. Aber mein Glaube gibt mir Zuversicht für mein Handeln. Durch ihn weiss ich, dass ich nicht die ganze Welt retten muss und doch die nötigen Schritte wagen kann, um meine Ideen zu verwirklichen.“ Steinmeier ist auch Mitglied im Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages.

Wohin es führt, wenn die Kirche die Macht übernimmt, wissen wir aus dem Mittelalter mit seinen Hexenverbrennungen und millionenfachem Leid durch die so genannten „Kreuzzüge“.

Dies ist in meinem Augen nur eine andere (aber keinesfalls neue) Form der offenen Diktatur zum Nutzen der wirklich herrschenden Clique auf dieser Erde.

Wohin uns diese „Macht der Kirche“ bis heute bringt, die übrigens auf dem Alten Testament beruht und die darum mit den Zionisten Hand in Hand arbeitet, zeigt dieser Bericht von arte, der aufzeigt, wie auch heute noch die Extremisten vorgeschickt werden, um „den Boden für die Übernahme“ vorzubereiten.

So hat die Kirche mit diesem „christlichen Glauben“ immer gehandelt. Es wurden erst die Klöster auf dem Gebiet anderer Völker errichtet, von da aus wurde die Macht wie ein Krebsgeschwür ausgedehnt, bis zum Schluss von den einstmals angestammten Völkern nichts mehr übrig blieb. Von „Nächstenliebe“ und „Menschlichkeit“ ist in der Geschichte der „christlichen Religion“ nichts zu spüren. Sie basiert seit ca. 500 unserer Zeitrechnung nur auf Mord, Krieg, Eroberung, Plünderung, Raub!

Bestandsaufnahme in der Krise – was ist passiert und wie geht´s weiter?

 

Bei dem ganzen Nachrichtenwust blickt man doch kaum noch durch … wer hat denn die Zeit, sich ständig auf dem Laufenden zu halten”, hiess gestern ein Leserkommentar. Das war der Anstoss zu diesem Artikel, der versucht, das Ganze in einen griffigen, wenn auch nicht detaillierten Zusammenhang zu setzen, unterlegt mit Links zu früheren Uhupardo-Texten. Eine Momentaufnahme mitten in der Krise und ein Ausblick auf die Zukunft, wie immer in möglichst einfachen Worten, um jeden mitzunehmen.

130 Milliarden Euro sind bewilligt worden für Griechenland. Als “Rettungspaket”, das keins ist, ausser für die Banken. Keine 20 Cent von jedem Euro gehen an Griechenland, der Rest wird direkt in die Bankentresore transferiert. Die komplette Rechnung dafür wird von den Menschen in Griechenland bezahlt werden. Arbeitsplätze fallen weg, die Sozialleistungen werden brutal zusammengestrichen, die Bevölkerung verarmt. “Fiskalische Konsolidierung, Privatisierung und strukturelle Reformen” werden verlangt, Synonyme für die Plünderung eines Landes durch das die internationalen Finanz-”Institute”.

Diese “Reformen” sollen Athen auf einen “nachhaltigen Weg” zurück helfen. Die Rede ist von einem Land, dessen Wirtschaft 2011 um sieben Prozent schrumpfte und seit fünf Jahren tief in der Rezession steckt. Jetzt sorgen weiterer Arbeitsplatzabbau und drastische Sparmassnahmen dafür, dass die Inlandsnachfrage komplett abgewürgt wird, weil niemand mehr Geld hat, das er ausgeben könnte. Die Wirtschaft schrumpft weiter, die Schulden potenzieren sich. Damit Griechenland endgültig zu einer EU-Kolonie wird, werden vier Vertreter der “Troika” (Europäische Kommission, IWF und EZB) in Athen stationiert und kontrollieren die Politik der griechischen Regierung.

Mit dem “Rettungspaket” ist angeblich Schlimmeres verhindert worden. Die Wahrheit sieht ganz anders aus: Als Europa im Dezember kurz vor dem Kollaps stand, überschüttete die EZB die Banken mit 500 Milliarden Billig-Kredit (1%). Weil das nicht reichte, kamen Anfang des Jahres noch einmal 500 Milliarden hinzu. Eine Billion Euro Spielgeld für die Banken, mit dem nun Anleihen und andere Papiere gekauft wurden, um sichere und schnelle Profite zu machen. Finanz-Manager müssen sich um ihre Boni für diese überaus cleveren Anlagen keine Sorgen machen.

Das Füllhorn hat den Finanzsektor süchtig gemacht wie einen Heroin-Junkie. Süchtig nach immer mehr Geld. Zwar wurde der Kollaps vorerst und in letzter Minute abgewendet, doch war das nur das Pflaster auf die offene Wunde. Sobald die Banken wieder “nervös” werden und Staatsanleihen verkaufen, wird die EZB erneut ausschütten müssen: Immer mehr Heroin für den Junkie. Besonders die EU-Südländer werden jetzt in die Rezession getrieben, was ihre Schuldenlage verschlimmert und zu erneuter “Nervosität an den Märkten” führen muss. Damit ist die nächste Krisen-Eruption programmiert.

Das politische Management Europas hat angeblich Zeit erkauft mit den irrsinnigen Milliarden-Summen, so hört man immer wieder. Zeit wofür? Griechenland liegt am Boden, in Portugal verschlimmert sich die Armut täglich, in Spanien steigt die Rekordarbeitslosigkeit noch weiter, Belgien nähert sich einer Schuldenquote von 100 Prozent des BIP, Österreich ist in Problemen; Frankreich noch mehr, ohne es zugeben zu wollen, die deutschen Exporte brechen immer mehr weg, weil die internationalen Kunden kein Geld mehr haben, um die Rechnungen zu bezahlen. Entweder die EZB schiebt über Jahre immer mehr billiges Geld in Billionen-Summen nach … oder das ganze Gebäude ohne jedes Fundament fliegt automatisch in die Luft.

Die weitere Umgebung der EU sieht auch nicht rosig aus. Die japanische Wirtschaft stagniert nach Fukushima. Die USA sind so pleite wie niemand anders, was nach den dortigen Wahlen endgültig offensichtlich werden wird. Grossbritannien steht dem nur wenig nach. China musste seine Wachstumsaussichten drastisch nach unten korrigieren. Überall brennt der Baum, und bald wird das internationale Finanzkapital erhebliche Zinserhöhungen für Staatsanleihen fast aller Länder einfordern, um überhaupt noch solche Papiere zu kaufen.

Während die traditionelle Masche, solche simplen Zusammenhänge durch möglichst verklausuliertes Finanz-Kauderwelsch zu verschleiern, damit niemand auch nur versucht es zu verstehen, weiterhin perfekt funktioniert, geht die soziale Ausbeutung der Menschen überall weiter. Wer glaubt – und das sind nicht wenige -, die ganze Misere sei auf “verfehltes Managagement unfähiger Politiker” zurückzuführen, unterliegt einem fatalen Irrtum. Hier läuft ein perfekt inszeniertes Stück ab, mit dessen Bühnenaufbau man sich erhebliche Mühe gegeben hat. Auch wenn es pathetisch klingt: Das internationale Finanzkapital hat der Mittelklasse den Kampf angesagt – und wird ihn gewinnen, wenn sich die vielen Schwachen nicht zusammenfinden, um sich gegen die wenigen Starken zu erheben.

Diese Situation hat keine Lösung mehr, die innerhalb des bestehnden Systems möglich wäre, darüber muss man sich unbedingt klar werden. Erst wer sich darüber klar ist, wer die Hoffnungslosigkeit der Situation für sich und vor allem für seine Kinder verstanden hat, wem klar ist, dass die Situation heute der von 1929 ähnelt wie ein Ei dem anderen, frei von aller politischen Ideologie, wird die Begriffe “Revolution”und “Zerschlagung des Systems” nicht mehr als verbalen terroristischen Angriff auf Recht und Ordnung betrachten sondern als schlichte Notwendigkeit, um eine gemeinverträgliche Umgebung für alle Menschen zu schaffen.

Dann würde vielleicht auch endlich “die Krise” definitionspflichtig. Welche Krise ist gemeint? Die Krise, in der seit Jahrzehnten drei Milliarden Menschen Hunger leiden und 70.000 am Tag an Hunger sterben? Oder doch nur das eigene Hemd, das erst seit fünf Minuten brennt?

Übernommen von uhopardos: Bestandsaufnahme in der Krise – was ist passiert und wie geht´s weiter?.

Entwurf einer Grundordnung für eine zukünftige Gesellschaft

 

Im Anfang ist das Wort. Es ist gegenwärtig, es ist überall, sichtbar, dynamisch, fühlbar.Gelebt wird es Äon um Äon, in jeder Sekunde.
Lässt sich das Wort, dem das Leben folgt, beschreiben?
Braucht es künstliche, in Worte gefasste Regeln?
Oder sind ALLE Regeln dem Leben immanent und wollen nur dargestellt werden?
Da fragt sich doch, ob den Menschen alle Optionen des Lebens bekannt sind und sie ihnen folgen KÖNNEN?

1. Entwurf für eine Grundordnung

Präambel

Die folgende Auflistung versteht sich als Struktur. Gemeinschaften können sie ihren Vorstellungen entsprechend ERGÄNZEN.
Das Wesen des Zusammenlebens muss geprägt sein von dem unbedingten Willen, in Frieden mit sich, der Gemeinschaft und den Nachbarn zu leben und entstehende Konflikte gewaltfrei zu lösen. Dafür ist eine Grundbedingung, auf den Besitz von Waffen und deren Produktion zu verzichten. Waffenbestände werden vernichtet, ebenso die Produktionsanlagen stillgelegt.
Weitere Grundbedingungen sind
– der gemeinschaftliche Einsatz für eine Renaturierung von Böden und Gewässern.
– Eine erhebliche Einschränkung des Betriebs von Kraftfahrzeugen und des Flugverkehrs.
– Die Umstellung der dezentralen Energieversorgung und ein möglichst schnelles Abschalten und Stilllegen der Atomkraftwerke.
– Die ersatzlose Streichung des Erbschaftsrechtes.
– Der Schutz des Vermögens beschränkt sich auf den Schutz der VermögensWERTE.
Eine weitere Grundbedingung ist, das jeder Mensch, der in dem Gebiet, für das diese Grundordnung gilt, zu einem „Mitbürger“ wird, der die Grundordnung unterschreibt. Für Menschen, die in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie die Grundordnung nicht einhalten können, bedarf es einer besonderen Entscheidung.

Punkt 1 Das Leben

Das Leben in allen seinen Erscheinungen ist gleichermaßen wertvoll. Leben ist die Erde, das Wasser und die Luft, Leben sind die Pflanzen und Bäume, Leben sind Tiere und Menschen. Leben stellt einen universellen Wert dar und bedarf der Achtsamkeit, der Pflege und des Wohlwollens.

vollen Wortlaut lesen: Entwurf einer Grundordnung für eine zukünftige Gesellschaft.

 

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